Neuer Rekord von Organspendern in der Schweiz
158 Organspender wurden Ende 2018 von Swisstransplant abgerechnet, was einem neuen Rekord entspricht. Trotz dieser steigenden Zahlen warteten aber noch rund 1400 Menschen auf eine neue Orgel zum Jahresende. Das Nationale Register für Organspende (direkte Inschrift auf www.registre-don-organes.ch) und die beliebte Initiative "Leben retten durch Förderung der Organspende" sind wertvolle Instrumente, um das öffentliche Bewusstsein für die Spende zu schärfen. Organe. Die Gemeinde Montreux ist die erste Gemeinde der Schweiz, die sich als Anlaufstelle des Nationalen Organspendeamtes engagiert.
Die 158 Post-mortem-Spender entsprechen einem Anstieg der Spenden um zehn Prozent im Vergleich zu 2017. Diese Zahl entspricht 126 hirntoten Spendern (DBD) und 32 hirntoten Spendern nach Herzstillstand (DCD), insgesamt 18,6 Organspender pro Million Einwohner. Die gestiegene Zahl der Spender erklärt sich unter anderem durch die gute Zusammenarbeit zwischen der Swisstransplant-Stiftung und den Rettungsdiensten und Intensivstationen. Der vom Bund und den Kantonen gestartete Aktionsplan "Mehr Organe für Transplantationen" hat wohl auch zur Zunahme der Spenderzahlen beigetragen. Die Ausbildung des medizinischen Personals wurde so durch das Schulungsprogramm "Blended Learning" verbessert. Die gezielte Finanzierung von Organ-und Gewebespespezialisten (Nebelprotokollen) in Krankenhäusern sorgt auch für klar definierte Prozesse und Strukturen in der ganzen Schweiz.
Entwicklung der Warteliste der Organe
Ende Dezember 2018 standen 1412 Patienten auf der Warteliste. Obwohl diese Zahl niedriger ist als 2017, wartet derzeit eine größere Zahl von Menschen als 2013, 2014 oder 2015 auf ein Organ. Im vergangenen Jahr starben 68 Patienten auf dieser Liste mangels Organen, die ihr Leben retten konnten. Hauptgründe für diesen Spendenmangel bleiben das Fehlen von Willenserklärungen und die Unkenntnis der Wünsche des Verstorbenen. "Trotz der Verbesserung der Abläufe bei der Organspende kennen 50 Prozent der Angehörigen den Wunsch des Verstorbenen nicht", sagt Franz Immer, Direktor der Swisstransplant-Stiftung. Die Organspenden werden demnach am Ende 60 Prozent der Interviews mit den Angehörigen verweigert. »
Das Nationale Orgelspenden-Register
Um die Dokumentation zum Organspendebeschluss zu vereinfachen, hat Swisstransplant im Oktober 2018 mit der Einführung des Nationalen Organspenderegisters eine elektronische Alternative zum Spenderausweis geschaffen. Am www.registre-don-organes.ch können alle Personen im Alter von 16 Jahren, die ihren Wohnsitz in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein haben, in diesem Register online ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende dokumentieren. Stirbt eine Person im Krankenhaus und stellt sich die Frage nach einer Spende, können die beteiligten Ärzte nach der Entscheidung, die Betreuung zu unterbrechen, die nationale Koordination von Swisstransplant durchlaufen, um den Eintrag im Register zu konsultieren.
"Ende Dezember hatten sich bereits mehr als 44 000 Menschen im Landesortspendenregister angemeldet", sagt Franz Immer. Das Register hat in Romandie, wo in den meisten Kantonen mehr als 1 Prozent der Bevölkerung registriert sind, eine starke Resonanz gefunden. Im Dezember konnte ein Verstorbener aufgrund seiner Eintragung in das Register erstmals als Spender festgestellt werden.
Etwa zwei Drittel der Registereinträge stammten von Personen im Alter von 20 bis 50 Jahren. Öffentliche Anlaufstellen in Krankenhäusern und kommunalen Verwaltungen müssen den Registrierungsprozess künftig noch vereinfachen und Interessierte bei der Erstellung eines Eintrags in das Register unterstützen. Montreux ist die erste Stadt, die sich bereit erklärt hat, als Pilotenstelle zu dienen. "In unserer Eigenschaft als innovative Kommune wollen wir unseren Bewohnern die Möglichkeit geben, sich in wenigen Schritten im Landesregister der Organspende anzumelden", erklärt Laurent Wehrli, Treuhänder der Gemeinde Montreux und Nationalrat.
Beliebte Initiative "Leben retten durch Förderung der Organspende"
Im Oktober 2017 startete die Junge Internationale Kammer (JCI) Riviera die beliebte Initiative "Leben retten durch Förderung der Organspende". Bisher wurden rund 140 000 Unterschriften gesammelt und werden im Frühjahr 2019 an die Bundeskanzlerschaft übergeben.
Ziel dieser Initiative ist es, die Verfassung zu ändern, um das Modell der mutmaßlichen Zustimmung zu etablieren. Nach dieser Modalität wird jeder Mensch für eine Organspende gehalten, wenn er sich zu Lebzeiten nicht gegen dieses Geschenk ausgesprochen hat oder wenn die Angehörigen nicht wissen, dass der Verstorbene eine Organspende verweigert hat. Alle Länder Mitteleuropas, mit Ausnahme Deutschlands, kennen dieses System. Eine öffentliche Diskussion im Rahmen einer Bundestagswahl sei unerlässlich, um den Menschen zu zeigen, wie wichtig die persönliche Entscheidung sei. Diese Entscheidung sei gleichbedeutend mit Sicherheit, Klarheit und Erleichterung für die Angehörigen, erklärt Pierre-Yves Maillard, Vorsitzender des Stiftungsrates von Swisstransplant. Die Stiftung unterstützt diese Initiative.
Via Presseportal- Quelle und Details